“Entzündungshemmende Lebensmittel” ist ein Begriff, der Dir bestimmt schon einmal untergekommen ist. Aber was tun entzündungshemmende Lebensmittel eigentlich genau und können sie wirklich dabei helfen, Entzündungen zu lindern? Wir finden es heraus!
Entzündungshemmende Lebensmittel: Was ist eine Entzündung überhaupt?
Bevor wir zu den entzündungshemmenden Lebensmitteln kommen, müssen wir erst einmal verstehen, welche Art von Entzündung Du überhaupt bekämpfen kannst. Vermutlich kennst leider auch Du Entzündungen in ihrer akuten Form. Du stößt Dir Deinen Zeh, er wird rot und schwillt an, aber letztlich heilt er wieder. Diese Art von Entzündung ist positiv, denn sie hilft dem Körper, beschädigtes Gewebe zu reparieren und stoppt die Ausbreitung von Bakterien oder Viren im Körper.
Problematisch wird eine Entzündung jedoch, wenn sie sich zu einer chronischen Systemerkrankung weiterentwickelt. Hierbei bleibt der Körper mit zunehmender Dauer in diesem Abwehrmodus und sendet immer weiter Entzündungszellen aus, auch wenn es keinen wunden Zeh zu heilen gibt.
Systemerkrankungen sind sog. chronische Entzündungen. Sie können im ganzen Körper auftreten und können Gewebe schädigen, innere Narbenbildung verursachen, die Mobilität einschränken, chronische Schmerzen verursachen und noch so einiges mehr. Entzündungen werden durch Tests auf C-reaktives Protein oder CRP gemessen. Ein erhöhter CRP Wert zeigt an, dass es irgendwo im Körper eine Entzündung gibt. Ein CRP-Wert von weniger als 1 ist ideal, 1 bis 3 gelten als durchschnittlich und Werte über 3 werden mit einem erhöhten Risiko für teilweise schwere Erkrankungen verbunden.
Entzündungshemmende Lebensmittel: Wie entstehen die Entzündungen?
Es gibt eine Reihe von möglichen Auslösefaktoren für chronische Entzündungen. So wird eine schlechte Ernährung und ein inaktiver Lebensstil zum Beispiel als ein möglicher Stressfaktor für den Körper angesehen. Eine wachsende Anzahl von Forschungsergebnissen zeigt, dass Fettleibigkeit, schlechte Ernährung, Dauerstress, Hormonungleichgewicht und Nährstoffmangel zu Entzündungen führen können. Der dauerhafte Konsum verarbeiteter Lebensmittel wie z.B. verarbeitetem Fleisch, Süßigkeiten, Backwaren und einigen Milchprodukte können ebenfalls eine mögliche Ursache sein. Sie enthalten oft große Mengen an Zucker, Salz und verschiedenen chemischen Zusatzstoffen, die das Immunsystem in einen entzündungsfördernden Zustand versetzen können.
Chronische Entzündungen sind nie angenehm, aber die gute Nachricht für Dich ist, dass eine gesunde Ernährung und Lebensweise Dir dabei helfen kann das Risiko reduzieren sich so etwas “einzufangen”.
Entzündungshemmende Lebensmittel
Im Grunde genommen ist eine gesunde Ernährung ziemlich einfach. Es handelt sich im Wesentlichen um die klassische mediterrane Ernährung. Viel buntes Gemüse, Fisch, wenig rotes Fleisch, Olivenöl und wenig verarbeiteten Lebensmittel. Neben vielen guten Ballaststoffen enthält buntes Gemüse mehr Polyphenole, die starke antioxidative Eigenschaften aufweisen.
Hohe Entzündungswerte im Körper verursachen einen hohen Grad an oxidativem Stress, bei dem freie Radikale die natürlichen antioxidativen Abwehrkräfte unseres Körpers überfordern. Freie Radikale verursachen Schäden in deinem Körper, da sie mit anderen Molekülen reagieren. Eine der besten Möglichkeiten, Entzündungen zu bekämpfen, ist die Erhöhung der Aufnahme von Entzündungshemmenden Lebensmitteln, die einen hohen Anteil an Antioxidantien haben. Das trägt dazu bei, freie Radikale zu neutralisieren und kann im Umkehrschluss dabei helfen Entzündungen zu reduzieren.
Hier sind einige gute entzündungshemmende Nahrungsmittel, die bei deinem nächsten Einkauf mit auf dem Einkaufszettel stehen sollten:
Nüsse
Vor allem Walnüsse sind eine gute Wahl, da sie mit entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren namens ALA angereichert sind. Eine Studie aus den USA hat ergeben, dass das der Verzehr von Walnüssen, den Gehalt an C-reaktivem Protein reduzieren kann. Somit sind sie wohlbehalten in der Kategorie “Entzündungshemmende Lebensmittel”.
Blattgemüse
Spinat, Grünkohl, Salat und dergleichen sind voll von entzündungshemmenden Antioxidantien. Sie zählen mit zu den besten entzündungshemmenden Lebensmitteln.
Beeren
Allein die leuchtende Farbe der Beeren verrät uns schon, dass sie über entzündungshemmende Eigenschaften verfügen. Blaubeeren und Erdbeeren sind beide großartige Optionen – sie sind voll mit Antioxidantien. Zitrusfrüchte wie Orangen bieten aufgrund ihres Vitamin C-Gehalts ebenfalls positive Effekte. Sie sind daher hervorragende entzündungshemmende Lebensmittel.
Fettiger Fisch
Hab keine Angst vor Fett. Die richtigen und gesunden Fette stammen aus fettigem Fisch wie Lachs, Thunfisch und Sardinen, oder Ölen wie Oliven- und Leinsamenöl. Sie sind reich an guten Omega-3-Fettsäuren, die im Wesentlichen helfen, entzündungsfördernde Fette in der Ernährung auszugleichen. Zusatzeffekt: Sie sind auch super für andere wichtige Funktionen deines Körpers, wie z.B. der Hormonproduktion. Dementsprechend zählen Fischgerichte als optimale entzündungshemmende Lebensmittel.
Entzündungsfördernde Lebensmittel
Auf der anderen Seite gibt es Lebensmittel, die Entzündungen sogar fördern können. Das sind vor allem die üblichen Verdächtigen: besonders stark verarbeitete Lebensmittel. Zum Beispiel Weißbrot, frittierte Lebensmittel und zuckerhaltige Getränke. Bei diesen Lebensmitteln wissen wir eigentlich sowieso, dass sie nicht die beste Wahl für uns sind. Jetzt liest Du auch noch, dass diese Lebensmittel Eigenschaften besitzen, die Entzündungen fördern können?! Auch wenn sie noch so lecker sein können, haben sie auch ihre Kehrseite und stellen damit einen weiteren Grund dar, warum man diese Lebensmittel nur in geringem Maße zu sich nehmen sollte. Welche Lebensmittel zählen dazu?
Frittiertes Fast Food
Frittierte Lebensmittel sind voll von Transfetten. Transfette wurden wiederholt mit Entzündungen in Verbindung gebracht und hinzu kommen eine Reihe weiterer alarmierender Nebenwirkungen. Außerdem können Transfette vom Körper nicht direkt in Energie umgewandelt werden, wodurch sie die Gewichtszunahme fördern können. Ein Griff zu den entzündungshemmenden Lebensmitteln wäre hier als eher angebracht.
Raffinierter Zucker
Gleiches gilt für zu viel raffinierten Zucker und zuckerhaltige Getränke. Zu viel raffinierter Zucker kann sowohl direkt als auch indirekt Entzündungen verursachen. Erstens führt der Konsum großer Mengen an Zucker zur Freisetzung großer Mengen an Insulin, was zu einer Reihe weiterer Entzündungsreaktionen führen kann, da ein zu hoher Insulinspiegel Entzündungen im Körper verursachen kann. Zweitens muss die Bauchspeicheldrüse große Mengen an Insulin absondern, um die Aufnahme von Zucker zu bekämpfen, was mit der Zeit zu einer Insulinresistenz führen kann. Sobald Du insulinresistent bist, benötigt Dein Körper mehr Insulin, um den Blutzucker zu regulieren, als er sollte. Denn Insulin ist ein fettspeicherndes Hormon. Je mehr Insulin ausgeschüttet wird, desto mehr Fett kann der Körper speichern.
Rotes und verarbeitetes Fleisch
Der Konsum großer Mengen von rotem bzw. stark verarbeitetem Fleisch wurde ebenfalls mit häufig auftretenden Entzündungen in Verbindung gebracht. Etwas weniger Fleisch essen hilft also. Keine Angst, Du musst es nicht komplett darauf verzichten, aber Du solltest den Konsum am besten auf 2x die Woche reduzieren und den Konsum von pflanzlichen Nahrungsmitteln erhöhen.
Quellen:
- https://www.kup.at/kup/pdf/9308.pdf
- https://www.karger.com/Article/PDF/282096
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22133051
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18541602
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21593509
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26055507
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21443487
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31314878
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24552752